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Gute Fahrt für alle: erstes zertifiziertes barrierefreies Radwegenetz

Auf 80 Kilometer Radwegen kann im Landkreis Bad Dürkheim und in Neustadt an der Weinstraße ab sofort auch offiziell barrierefrei geradelt werden. Die Wegstrecken verbinden die Gemeinden Bad Dürkheim, Haßloch und Neustadt an der Weinstraße in einem Rundkurs. Querspangen bei Deidesheim und Wachenheim, sowie je eine Tour um Bad Dürkheim und Haßloch bieten viele Möglichkeiten, um für sich selbst die passende Fahrt zu planen. Die Rundtour „Reben- und Rübenrunde“, die zum barrierefreien Radwegenetz gehört, soll Teil der geplanten „Radreiseregion Pfalz“ werden.

"Das Projekt hat für Neustadt an der Weinstraße, für unseren Tourismus, aber auch für unsere Bürgerinnen und Bürger eine große Bedeutung. Der Asphalt auf den entsprechenden Streckenverläufen in Neustadt-Mußbach und im Neustadter Osten wurde umfangreich saniert. Hinzu kam eine neue Querungshilfe am Ortsausgang von Mußbach, die die sichere Radquerung der L516 nun optimal gewährleistet", sagte der Neustadter Baudezernent und Beigeordnete Bernhard Adams.

Hervorgegangen ist das Wegenetz aus dem Projekt „Reisen für alle“. Ziel ist es, für mobilitätseingeschränkte Menschen gut ausgebaute, befahrbare und ausgeschilderte Radwege zu schaffen. Diese Wege kommen natürlich auch allen Bürgerinnen und Bürgern auf Alltags- und Arbeitswegen, Touristen, Schülerinnen und Schülern zu Gute. Inzwischen ist das barrierefreie Radwegenetz vom zuständigen Berliner Verein Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT) nach den Vorgaben von „Reisen für alle“ zertifiziert worden. Innerhalb dieser Zertifizierung wurde nach den Kriterien des DSFT für Menschen mit Gehbehinderung und für Rollstuhlfahrer die Stufe I erreicht.

Die Kriterien sind vielfältig. Die Breite der Radwege soll 2,50 Meter betragen, ist das nicht möglich, soll es Ausweichbuchten geben. Der Radweg darf höchstens eine Steigung von sechs Prozent haben, soll also mit relativ wenig Kraftaufwand zu schaffen sein. Um die Radwege barrierefrei zu gestalten, wurden beispielsweise auch Bordsteine abgesenkt oder Oberflächen angepasst, Wege verbreitert und für alle nutzbare Rastplätze eingerichtet. Das bedeutet: keine Stufen am Rastplatz, ein Tisch, der mit dem Rollstuhl unterfahren werden kann, barrierefreie Toiletten – beispielsweise in den Rathäusern der Orte, durch die die Radwege führen.

Gefördert worden ist es letztlich mit 2,45 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund drei Millionen Euro, 500.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Rund 516.000 Euro tragen die beteiligten Kommunen, 20.000 Euro der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz. Der Landkreis hatte das Projekt geleitet und koordiniert.

Am Gelingen des Projekts waren viele Kooperationspartner beteiligt. Neben den Kommunen, Touristikern und (landwirtschaftlichen) Betrieben entlang der Strecke waren es Planerin Andrea Rau vom Büro AR Mobilitätsplanung, der LBM in Koblenz und Speyer, sowie das Landesministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

Zum DOWNLOAD: Flyer Barrierefreie Erlebnisse Deutsche Weinstraße -Mittelhaardt-

Autor/in: Landkreis Bad Dürkheim/Pressestelle